TPS - Trancranial Pulse Stimulation
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Vor der Alzheimer-Erkrankung fürchten sich viele Menschen, besonders Ältere. Aber: Was ist das eigentlich genau?

Alzheimer: Was ist das?

Die Alzheimer-Krankheit, die auch als »Morbus Alzheimer«, »Alzheimer-Demenz« oder einfach nur »Alzheimer« bekannt ist, ist nach dem deutschen Nervenarzt Dr. Alois Alzheimer benannt. Dieser beschrieb im Jahr 1906 erstmals eine »eigenartige Krankheit der Gehirnrinde« bei einer Patientin, deren Symptome mit einem raschem geistigen Verfall einhergingen. Bei dieser Form der Demenz handelt es sich um eine degenerative Erkrankung des Gehirns, bei der die Kommunikation zwischen den Nervenzellen nicht mehr richtig funktioniert und diese allmählich absterben. Die genaue Ursache dieses Verlusts von Nervenzellen und Zellfunktionen ist auch heute noch nicht abschließend geklärt. Sicher ist, dass das betroffene Hirngewebe abnormale Proteinablagerungen in Form sogenannter Beta-Amyloid-Plaques enthält. Darüber hinaus kommt es zu einer chemischen Veränderung des Tau-Proteins, dessen Fasern – die sogenannten Tau-Fibrillen – sich in den Nervenzellen anlagern und diese auf Dauer zerstören.[1]
Die Alzheimer-Krankheit stellt die häufigste Form von Demenz dar: Etwa 60 bis 70 Prozent der mehr als 55 Millionen Demenzkranken leiden an der Alzheimer-Erkrankung[2]. Obwohl weder Alzheimer noch Demenz ein normaler Teil des Alterns sind, tritt Alzheimer mit steigendem Alter exponentiell häufiger auf. Frauen sind dabei häufiger betroffen als Männer. Etwa 1% der Gesamtbevölkerung leiden daran. Bei den über 65-jährigen sind es bereits 5-10%, und etwa 30% der Menschen über 80 sind von Alzheimer betroffen.

Symptome der Alzheimer-Krankheit

Die Alzheimer-Erkrankung verläuft schleichend. Je nach Krankheitsstadium kann es zu Erinnerungsproblemen und Gedächtnisverlust, Orientierungslosigkeit, Problemen beim Sprechen, Schwierigkeiten bei der Ausübung vertrauter Tätigkeiten oder auch Persönlichkeitsveränderungen kommen. Diese Symptome können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und nehmen im weiteren Verlauf der Erkrankung zu. In der Folge ist der Alltag nicht mehr allein zu bewältigen und die Patienten sind zunehmend auf Unterstützung angewiesen. Die Lebensqualität von Betroffenen und ihren Angehörigen wird dadurch deutlich eingeschränkt.

Ältere-Person-hält-eine-alte-Fotografie-Symbol-für-Erinnerungen-und-Gedächtnisverlust-bei-Alzheimer-Demenz

Alzheimer oder Demenz?

Zu den typischen Demenz-Symptomen zählen Gedächtnisprobleme. Aber worin unterscheidet sich die Alzheimer-Krankheit von anderen Demenzformen? Allgemein lässt sich sagen, dass es sich bei der Alzheimer-Krankheit um eine spezifische – und die häufigste – Form von Demenz handelt. Andere verbreitete Demenzerkrankungen sind unter anderem die vaskuläre Demenz, Frontotemporale Demenz (FTD) und Lewy-Body- bzw. Lewy-Körperchen-Demenz. Diese unterscheiden sich unter anderem im Hinblick auf ihre Häufigkeit, ihre Ursache, den Verlauf und das durchschnittliche Erkrankungsalter von der Alzheimer-Krankheit.[3]

Frontotemporale Demenz (FTD)
Diese teils erblich bedingte Demenzform ist mit einem geschätzten Anteil von 3-9% der Demenzerkrankungen deutlich seltener als Alzheimer. Etwa 60% aller Personen mit FTD werden im Alter zwischen 45 und 64 Jahren diagnostiziert. Hierbei sterben Nervenzellen im sogenannten Frontal- und Temporallappen des Gehirns ab. Frontotemporale Demenz hat Symptome, die sich in mancher Hinsicht deutlich von der Alzheimer-Krankheit unterscheiden: Betroffene leiden weniger an Gedächtnisverlust und eher an Verhaltens- und Persönlichkeitsveränderungen.

Lewy-Body-Demenz/Lewy-Körperchen-Demenz
Seit sich nach dem Tod von Schauspieler Robin Williams herausstellte, dass dieser an Lewy-Körperchen-Demenz litt, ist diese Form neurodegenerativer Demenz stärker ins allgemeine Bewusstsein gerückt. Diese Art von Demenz tritt meist im Alter von 50 Jahren oder darüber auf. Hierbei kommt es zu Proteinverklumpungen, sogenannten »Lewy-Körperchen«, die sich in den Nervenzellen im Gehirn ansammeln. Typisch für die Lewy-Body-Demenz sind u.a. Gedächtnisstörungen sowie psychotische Symptome, Schlafstörungen, starke Schwankungen der Wachheit und der geistigen Fähigkeiten sowie u. U. Bewegungsstörungen.

Vaskuläre Demenz
Wie der Name bereits andeutet, sind bei dieser zweithäufigsten Form der Demenz die Blutgefäße betroffen. Durch mehrere kleine Schlaganfälle kommt es zu Durchblutungsstörungen im Gehirn, die zu einer Schädigung bzw. zum Absterben von Nervenzellen führen. Durchblutungsstörungen und wiederholte kleine Schlaganfälle führen dabei zu einer Schädigung bzw. zum Absterben von Nervenzellen. So kommt es zu geistigen und anderen Beeinträchtigungen, die der Alzheimer-Krankheit ähneln. Vaskuläre Demenz tritt meist in einem höheren Lebensalter auf, kann aber auch in Verbindung mit einer Alzheimer-Erkrankung vorkommen. Die Risikofaktoren ähneln denen für Schlaganfälle, d. h. Bluthochdruck, Übergewicht, hoher Cholesterinspiegel, Diabetes, Herzkrankheit und Rauchen.

Kann man Alzheimer verhindern?

Die Alzheimer-Krankheit lässt sich derzeit nicht heilen. Aber wie sieht es mit der Prävention von Alzheimer aus? Schließlich wissen wir, dass Veränderungen im Gehirn von Menschen mit Alzheimer oft viele Jahre vor dem Auftreten erster Symptome beginnen. Trotz intensiver Forschung ist bisher keine verlässliche Präventionsstrategie bekannt. Allerdings gibt es Hinweise darauf, dass sich körperliche Aktivität, gesunde Ernährung, Vermeiden von Übergewicht, blutdruck- und cholesterinsenkende Maßnahmen[2], gezieltes Gehirntraining bzw. geistige Aktivität sowie das Beibehalten starker sozialer Verbindungen das Risiko kognitiver Beeinträchtigungen herabsetzen können[4].

Senioren_tanzen_Bewegung_und_soziale_Aktivität_gegen_Alzheimer

Aktuelle Behandlungsansätze bei Alzheimer
Obwohl die Alzheimer-Krankheit derzeit nicht heilbar ist, gibt es Behandlungsmöglichkeiten zur Linderung der Begleiterscheinungen und Symptome. Derzeit setzen behandelnde Ärzte vorrangig auf drei Kategorien von Alzheimer-Medikamenten:

  • Medikamente gegen Demenz (Antidementiva, konkret Acetylcholinesterase-Hemmer und Glutamat-Antagonisten)
  • Medikamente gegen Depressionen (Antidepressiva)
  • Antipsychotische Medikamente (Neuroleptika)[5]


Zusätzlich kommen pflanzliche Mittel wie Ginkgo biloba bei Alzheimer[6] zum Einsatz.

Ausblick: Aktueller Stand der Alzheimer-Forschung
Nach wie vor ist noch nicht endgültig geklärt, was die Alzheimer-Krankheit verursacht. Das stellt Forscher vor eine große Herausforderung, vor allem, da Alzheimer zunächst keine Symptome verursacht, obwohl bereits Veränderungen im Gehirn vorkommen.

Bereits Dr. Alois Alzheimer beschrieb die charakteristischen Ablagerungen, sodass sich die Forschung primär auf Amyloid-Beta und Tau-Fibrillen konzentriert hat. Dazu zählt auch der 2021 in den USA zugelassene und 2024 wieder vom Markt genommene monoklonale Antikörper Aducanumab (Aduhelm). Auch das 2023 von der FDA zugelassene Lecanemab (Leqembi) sowie der noch nicht zugelassene Wirkstoff Donanemab zielen hierauf ab[7]. Als weitere medikamentöse Therapie wird unter anderem der ursprünglich als potenzielles Krebsmedikament entwickelte Wirkstoff Sarcatinib erforscht, um festzustellen, ob dieser die Zerstörung der Nervenzellen verlangsamen oder verhindern kann.

Andere Forschungsarbeiten beschäftigen sich mit der Rolle chronischer Entzündung, Insulinresistenz, einer möglichen Verbindung zu Herzkrankheit und Hormonen bzw. Hormonersatztherapie[8] bei der Alzheimer-Erkrankung.

Ebenfalls erforscht und angewandt werden nicht-invasive Hirnstimulationsverfahren (NIBS) , die teils bereits für Patienten verfügbar sind und darauf abzielen, spezifische Gehirnareale durch die Schädeldecke anzuregen. Darunter zählen unter anderem die Transkranielle Magnetstimulation (TMS) und die Transkranielle Pulsstimulation (TPS). Die TPS, welche mit dem NEUROLITH-System durchgeführt wird, ist speziell für die Behandlung von Patienten mit Alzheimer-Erkrankung zugelassen.

Referenzen

  1. (AFI), A.F.I.e.V. Alzheimer: Ursachen und Veränderungen im Gehirn. Available from: https://www.alzheimer-forschung.de/alzheimer/wasistalzheimer/veraenderungen-im-gehirn
  2. 15 March 2023; Available from: https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/dementia
  3. Alzheimer’s & Related Dementias. Available from: https://www.alzheimers.gov/alzheimers-dementias
  4. Can Alzheimer’s Disease Be Prevented?; Available from: https://www.alz.org/alzheimers-dementia/research_progress/prevention
  5. Alzheimer-Medikamente im Überblick: Medikamentöse Behandlung der Alzheimer-Krankheit. Available from: https://www.alzheimer-forschung.de/alzheimer/behandlung/medikamentoese-behandlung
  6. Yang, G., et al., Ginkgo Biloba for Mild Cognitive Impairment and Alzheimer's Disease: A Systematic Review and Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials. Curr Top Med Chem, 2016. 16(5): p. 520-8.
  7. Warum die Suche nach einem Medikament so schwierig ist: Demenz- und Alzheimer-Forschung aktuell. Available from: https://www.alzheimer-forschung.de/forschung/aktuell/
  8. Alzheimer's treatments: What's on the horizon? 2024 Feb. 13, 2024; Available from: https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/alzheimers-disease/in-depth/alzheimers-treatments/art-20047780