TPS - Trancranial Pulse Stimulation
TPS - Trancranial Pulse Stimulation
TPS - Trancranial Pulse Stimulation
TPS - Trancranial Pulse Stimulation

Alzheimer und TPS: Neue Daten deuten auf positive Effekte nicht-invasiver Hirnstimulation hin

Alzheimer und TPS: Neue Daten deuten auf positive Effekte nicht-invasiver Hirnstimulation hin

Die Alzheimer-Demenz (AD) stellt die Medizin aufgrund der fortschreitenden kognitiven Verschlechterung und der begrenzten Behandlungsmöglichkeiten immer noch vor eine ihrer grössten Herausforderungen. In einer kürzlich veröffentlichten Studie von Cont et al. unter der Leitung von Prof. Dr. med. Lars Wojtecki wurde das Potenzial der Transkraniellen Pulsstimulation (TPS) als ergänzende Behandlung der AD untersucht. Die Studie wurde vom Team der Abteilung für Neurologie und Neurorehabilitation des Krankenhauses zum Heiligen Geist in Kempen (Deutschland) gemeinsam mit dem Institut für klinische Neurowissenschaft und medizinische Psychologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf durchgeführt. Da in dieser Arbeit die Machbarkeit, Sicherheit und die kognitiven Effekte der TPS über einen Zeitraum von einem ganzen Jahr evaluiert wurden, liefert sie wertvolle Langzeitdaten zur Anwendung der TPS bei Patienten mit Alzheimer-Demenz.

Was genau versteht man unter Transkranieller Pulsstimulation (TPS)?

Bei der TPS handelt es sich um ein nicht-invasives Neuromodulationsverfahren, bei dem kurze, sich wiederholende Schockwellen eingesetzt werden, um bestimmte Hirnregionen zu stimulieren. Anders als bei konventionellen Therapien können mit der TPS mehrere kortikale Bereiche präzise behandelt werden. In der Studie wurden Impulse an die Frontal-, Parietal- und Temporallappen und an den Praecuneus abgegeben. Dies sind Bereiche, die für Gedächtnis, Sprache und Orientierung überaus wichtig sind.

Studiendesign und -protokoll

In der Studie wurden zehn Patienten mit leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Demenz über zwölf Monate begleitet. Die Behandlung begann mit sechs Sitzungen über zwei Wochen, gefolgt von monatlichen Booster-Sitzungen. Die kognitive Leistung wurde anhand von standardisierten Tests (ADAS, MMSE, MoCA) evaluiert. Daneben wurden die depressiven Symptome beurteilt.

Darüber hinaus schlug das Team ein erweitertes multifokales Protokoll namens F-TOP² vor, das den therapeutischen Effekt durch zusätzliche Stimulation der Okzipitalregionen und des Hippocampus noch erweitern sollte.

Wichtigste Erkenntnisse

Sicherheit und Verträglichkeit: Unerwünschte Ereignisse waren selten (< 1 % der Sitzungen) und bestanden hauptsächlich aus leichten Empfindungen wie vorübergehende lokale Schmerzen oder Schwindel.

Kognitive Ergebnisse: Die Patienten zeigten nach dem ersten Stimulationszyklus eine signifikante Verbesserung bei Gedächtnis und Sprache, und die kognitiven Scores stabilisierten sich im Laufe eines Jahres. Dies steht im Gegensatz zur erwarteten jährlichen Verschlechterung einer unbehandelten AD.

Verbesserung der Stimmung: Die depressiven Symptome nahmen ebenfalls ab, was auf einen Nutzen über die Kognition hinaus hinweist und potenziell die allgemeine Lebensqualität verbessern könnte.

Domänenspezifische Effekte: Die Verbesserungen waren bei Gedächtnis und Sprache am deutlichsten und entsprachen damit den Zielregionen für die Stimulation. Bei der Orientierung und Visuokonstruktion waren die Fortschritte weniger konsistent.

Der multifokale Ansatz

Einer der spannendsten Beiträge der Studie ist der Vorschlag einer multifokalen Stimulationsstrategie (F-TOP²), die zusätzliche Regionen einbezieht und ein breiteres Spektrum kognitiver Defizite anspricht. Dies könnte den Weg für stärker personalisierte TPS-Protokolle ebnen, die auf individuelle Symptomprofile zugeschnitten sind.

Fazit

Diese Langzeitstudie untermauert die Sicherheit und das Potenzial der TPS als Add-on-Therapie, die in der Lage ist, den kognitiven Abbau bei Alzheimer-Demenz in der untersuchten Patientenpopulation zu stabilisieren. Der vorgeschlagene multifokale Ansatz zeigt, dass sich der Einsatz der nicht-invasiven Hirnstimulation (NIBS) bei neurodegenerativen Erkrankungen noch weiterentwickelt.

Literatur:

Cont-Richter, C., Stute, N., Galli, A., Schulte, C., & Wojtecki, L. (2025). Transcranial Pulse Stimulation in Alzheimer’s: Long-Term Feasibility and a Multifocal Treatment Approach. Brain Sciences, 15(8), 830. https://doi.org/10.3390/brainsci15080830

Transkranielle Pulsstimulation (TPS) bei Alzheimer...